Die Brille im Café liegen lassen oder einen Namen vergessen – das ist erst einmal nicht beunruhigend. Gedächtnisstörungen haben verschiedene Gründe. Nicht immer ist eine beginnende Demenz die Ursache. Auch Stress, Schlafmangel oder eine Mangelernährung können z.B. mögliche Erklärungen sein.
Wenn die Vergesslichkeit aber zunimmt und das Denkvermögen merklich und dauerhaft nachlässt, kann das auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Eine abnehmende Gedächtnisleistung hat, ab einem bestimmten Erkrankungsgrad, weitreichende Konsequenzen: physisch, psychisch und sozial.
Den verschiedenen Demenz-Erkrankungen liegen Hirnabbauprozesse oder Durchblutungsstörungen des Gehirns zugrunde. Sie treten in der Regel bei älteren Menschen auf. Die Alzheimer-Demenz ist dabei die bekannteste und häufigste Form von Demenz.
Neben der Demenz werden auch folgende Gedächtnisstörungen neurologisch therapiert: Traumatische Gedächtnisstörungen können z.B. nach einem Schädel-Hirn-Trauma in Folge eines Unfalls, nach neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder nach Hirntumoren auftreten.Pharmakologische Gedächtnisstörungen können Nebenwirkungen von Neuroleptika sein, die zur Therapie psychischer Erkrankungen, wie z.B. Depressionen oder Psychosen, eingesetzt werden.Toxikologische Gedächtnisstörungen werden z.B. durch Alkohol oder Nikotin, aber auch durch verschiedene Lösungsmittel, wie z.B. Benzol, ausgelöst.
Für jedes Krankheitsbild gibt es unterschiedliche, wirksame therapeutische Maßnahmen, deshalb ist eine eindeutige und frühzeitige Diagnose so wichtig.
Viele Betroffene scheuen aus Angst vor der Diagnose den Arztbesuch und versuchen die ersten Warnzeichen zu ignorieren. Doch besonders bei Gedächtnisstörungen gilt: Je früher die Therapie einsetzt, desto besser ist die Prognose.
Abhängig vom Typ und Grad der Erkrankung kann die Gedächtnisleistung wieder verbessert werden oder das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.
In unserer neurologischen Praxis werden Betroffene individuell, umfassend und ganzheitlich betreut. Neben einer medikamentösen Therapie entwickeln wir Strategien, die die Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Betroffenen so lange wie möglich aufrechterhalten.